
Supportstrukturen im 3D-Druck: Wann sind sie nötig und wie entfernt man sie richtig?
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Warum sind Supportstrukturen im 3D-Druck notwendig?
Beim 3D-Druck entstehen Objekte schichtweise. Wenn eine Schicht keinen direkten Kontakt zu einer darunterliegenden hat, spricht man von einem "Überhang". Ist dieser Winkel zu groß, kann das Material nicht stabil aufgetragen werden und sackt ab. Hier kommen Supportstrukturen ins Spiel: Sie dienen als temporäre Stützen, um solche Überhänge zu stabilisieren und die Druckqualität zu verbessern.
Wann sind Supportstrukturen erforderlich?
Nicht jedes Modell benötigt Supportstrukturen. Entscheidend ist:
Überhangwinkel: Ein Überhangwinkel über 45° kann oft noch ohne Stützen gedruckt werden. Ab etwa 50–60° ist meist eine Stützkonstruktion nötig.
Freistehende Elemente: Brücken und auskragende Teile, die keine ausreichende Unterstützung durch das Modell selbst haben, brauchen Stützen.
Material und Druckverfahren: FDM-Drucke erfordern oft mehr Support als beispielsweise SLA- oder SLS-Drucke, da das Material schichtweise aufgetragen wird und nicht selbsttragend ist.
Arten von Supportstrukturen
1. Bauteil-gebundene Supports
Diese Strukturen werden direkt mit dem Bauteil aus demselben Material gedruckt. Sie sind stabil, aber das Entfernen kann schwieriger sein.
2. Lösliche Supportmaterialien
Diese werden oft bei Dual-Extruder-Druckern verwendet. Sie bestehen aus wasserlöslichem PVA oder anderen leicht entfernbaren Materialien.
3. Baumartige Supports (Tree Supports)
Diese ähneln Ästen eines Baums und sind sparsamer im Materialverbrauch. Sie lassen sich oft leichter entfernen und hinterlassen weniger Spuren.
Wie entfernt man Supportstrukturen richtig?
Mechanische Entfernung: Mit einer Zange, Skalpell oder Spachtel lassen sich feste Supports abtrennen. Hierbei ist Vorsicht geboten, um das eigentliche Bauteil nicht zu beschädigen.
Manuelle Nachbearbeitung: Feine Schleifpapier oder Feilen helfen, Rückstände zu entfernen und die Oberfläche zu glätten.
Chemische Entfernung: Bei löslichen Supports einfach in Wasser oder einer chemischen Lösung auflösen. Dies ist besonders bei PVA- oder HIPS-Supports sinnvoll.
Erhitzung und Nachbearbeitung: Bei manchen Materialien kann vorsichtiges Erhitzen helfen, um die Supports leichter zu entfernen.
Fazit
Supportstrukturen sind ein unverzichtbarer Bestandteil vieler 3D-Drucke, insbesondere bei komplexen Geometrien. Die richtige Wahl der Supportart und eine sorgfältige Entfernung sind entscheidend für eine saubere Druckqualität. Durch geschickte Modellierung und Druckeinstellungen kann der Bedarf an Supports oft minimiert werden – was Material, Zeit und Nachbearbeitungsaufwand spart.